Bereits schon vor Beginn der Corona-Krise 2020 standen allein in Deutschland weit über 300.000 Unternehmen in wirtschaftlicher Schieflage und waren ernsthaft durch finanzielle Schwierigkeiten bedroht. Die Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre erleichterte es den Firmen zusätzlich, ihre Bilanzen mit überproportional großen Summen an Fremdkapital zu belasten. Das wirkt sich gleichzeitig negativ auf das Debt/EBITDA-Ratio aus.
Während viele Unternehmen auf Wachstum setzen geht das oft zu Lasten der Eigenkapitalquote. Solange die Wirtschaftslage stabil ist mag das ganz gut funktionieren. Doch erste Anzeichen einer Rezession können gerade diese Unternehmen binnen kürzester Zeit mit enrsthaften Schwierigkeiten konfontieren. Selbst in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs sind die operativen Ergebnisse vieler Unternehmen nicht in der Lage, Stabilität und Sicherheit in deren finanzielle Situation zu bringen. Jährlich stehen zehntausende vor der Insolvenz.
Nach der Ausbreitung des Corona-Virus SARS-CoV2 zu Beginn des Jahres 2020 in Europa wurden die westeuropäischen Länder innerhalb weniger Tage zum Epizentrum der Pandemie. Als Folge wurde in den betroffenen Staaten unterschiedlich konsequent das öffentliche Leben und der Wirtschaftsalltag in den Unternehmen durch einen Lockdown stark eingegrenzt.
Zeitgleich mit Inkrafttreten der Maßnahmen zeichnete sich der zu erwartende Einbruch in der Wirtschaft und im Geschäftsleben ab. Ein Effekt der natürlich ist und vorhersehbar war. Die Regierung plante Multi-Milliarden schwere Programme, Kurzarbeitergeld und sicherte den Unternehmen anfänglich nahezu unbegrenzte Unterstützung zu.
Innerhalb der ersten Tage wurden bereits erste Insolvenzen von Firmen und Unternehmensketten bekannt. Die Prognosen von Wirtschaftsexperten verschlechterten sich täglich. Laut Prognosen verschiedener Verbände waren in Deutschland schon in den ersten Wochen die Hälfte der Einzelhändler, bis zu achtzig Prozent der Startups und an die sechszig Prozent in der Gastronomie- und Tourismusbranche unmittelbar von einer Insolvenz betroffen.
Das wirft nicht nur die Frage auf, wie es möglich ist, dass bereits schon nach wenigen Tagen so viele Unternehmen in eine gravierende Schieflage geraten konnten. Was haben viele Unternehmen in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren Aufschwungs an Assets für deren eigenen finanziellen Schutz und ihre finanzielle Sicherheit geschaffen? Sind die aktuellen Geschäftsmodelle überhaupt noch tragbar? Welche Möglichkeiten passiven Cashflows gibt es und ist der Prozess der Digitalisierung in den Unternehmen überhaupt auf einem soliden finanziellen Fundament aufgebaut? Vielleicht wurden aber gerade wesentliche Maßnahmen digitaler Markterschließung und die Notwendigkeit der Verschiebung der Verhältnisse von Offline- und Online-Business ignoriert, verschlafen oder ohne ausreichende Weitsicht geplant.
Klassische Geschäftsmodelle funktionieren im Informationszeitalter zunehmend schlechter als in den letzten Dekaden. Viele Unternehmen sind überschuldet und können die hohe Last der Fremdkapitalisierung oft nur noch stemmen, da sich die Zinsen auf einem negativen Rekordniveau befinden. Doch darauf ein Geschäftsmodell aufzubauen ist nicht nur riskant sondern aus unserer Sicht auch fahrlässig. Kleinste wirtschaftliche Erschütterungen bringen viele Geschäftsmodelle zum Bröckeln, größere Schwankungen sehr schnell zum Zusammenbruch.
Betrachten wir doch nur einmal die Entwicklung, gerade im Online-Business, der letzten Dekade. Open-Source-Plattformen, wie Wordpress, wurden zunehmend scheinbar zum Standard im Online-Publishing. Doch Mainstream-Lösungen können niemals die Effizienz einer strategisch und vor allem Asset-basierten Unternehmenslösung erreichen. Eine In- / Output-Lösung, wie sie die meisten Mainstream- und klassischen CMS (Content-Management-Systeme) bieten, funktioniert nur sehr begrenzt, wenn es darum geht, Unternehmen im Online-Business wirklich profitabel aufzustellen. Dabei kann es nicht primär um eine Steigerung von Umsatz gehen, sondern um die Maximierung von Deckungsbeiträgen, Unternehmensgewinnen und die Schaffung stabiler Assets und Vermögenswerte.
Es ist fatal zu glauben, dass man sich an Trends orientieren kann, die in der Vergangenheit ganz gut funktionierten. Digitalisierung bedeutet auch, dass sich Prozesse mit rasanter Geschwindigkeit ändern können und wir mit unserer irrationalen Wahrnehmung zunehmend schwerer rational notwendige Entscheidungen treffen können.
Mit Punkt-Fokussierung die Assets neu bewerten
Bereits schon in den ersten acht Wochen nach der Auferlegung des Rettungsprogrammes der Bundesregierung in der Coronakrise mussten weit über siebzig Prozent der Kleinunternehmen die staatliche Subvention in Anspruch nehmen. Mehr als zwanzig Prozent des Mittelstands sah sich in der Existenz bedroht, in der Tourismusbranche waren es über sechszig Prozent.
Schauen wir mal ein wenig weiter zurück. In den vergangenen eineinhalb Dekaden befanden sich Deutschlands Unternehmen im Sog ständigen und überproportionalem wirtschaftlichen Wachstums. In den Monaten bis Winter 2020 mangelte es den meisten Unternehmen vor allem an einem: an Mitarbeitern und Personal. Die Auftragsbücher waren voll, die wirtschaftliche Aussicht vieler Unternehmen gut bis hervorragend.
Was uns vor allem in diesem Zusammenhang bewegt, sind folgende Fragen: Was haben viele Unternehmen in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren Aufschwungs an Assets für deren eigenen finanziellen Schutz und ihre finanzielle Sicherheit geschaffen.
Bereits schon zu Beginn der letzten Dekade haben wir Unternehmen darauf hingewiesen, deren strategische und finanzielle Ausrichtung zu überdenken und sich mit intelligenten Systemen auf die Zukunft vorzubereiten.
Das Problem vieler Unternehmen ist der Fokus. Man steckt sich große Ziele, arbeitet an Wachstum und Umsatz, erarbeitet und optimiert Marketing-Strategien und Vertriebs-Konzepte. Scheinbar in vielen Unternehmen ohne Nachhaltigkeit.
Sollte es nicht vorrangig um ökonomische Kerndaten wie debt/ebitda ratio, Eigenkapitalquote und die Schaffung von Assets gehen. Wir haben in den letzten Jahren tausende Unternehmen und Entscheider beraten und geschult. Sehr oft stellen wir fest, dass Online-Projekte gerade aus Sicht subjektiver Faktoren wie Design oder Usability betrachtet werden. Dabei sollte der Fokus auf der Verschiebung der Nutzenkurve liegen, der Maximierung von Leads und der Optimierung der Konversion bei gleichzeitiger Asset-Maximierung. Entscheidungen in Vertrieb und Marketing, deren primäre Kenngröße der Umsatz ist, sollten dringend überarbeitet werden. Fragen, die wir häufig Entscheidern aus Vertrieb, Marketing und Online-Business stellen, können nur von wenigen beantwortet werden.
Wie lange kann ihr Unternehmen im "worst-case-szenario" eine Krise überleben? Wie lange puffern die Gewinnreserven des Unternehmens (Cash-Reserven) bei einem Einnahmen-Auswahl von 100 Prozent, bei absoluter Weiterbeschäftigung aller Mitarbeiter ohne staatliche Zuschüsse, Subventionen und Kurzarbeit, bei Bedienung aller Verbindlichkeiten und ohne Reduzierung der Kostenstellen im Unternehmen, die für das Tagesgeschäft notwendig sind?
Sollten die Reserven zwei bis drei Monate überbrücken können, so ist die Situation für das Unternehmen mehr als existenzbedrohlich, bei weniger als sechs Monaten äußerst gefährlich.
Vielleicht sind aber auch wesentliche Entscheidungen der letzten Jahre von den Abteilungen Management, Vertrieb, Marketing und Online-Business mit verantwortlich, sich zu sehr am Mainstream orientiert zu haben, anstatt das Unternehmen und seine Produkte mit strategischen Lösungen so zu aufzustellen, um es als "rule breaker" oder "game changer" zu positionieren.
Mit dem durch TurboVision ins Leben gerufenenen Programm "Asset Forming by Artificial Intelligence"(Vermögenswertbildung durch Künstliche Intelligenz), können Unternehmen sich strategisch so ausrichten, dass die kommende Rezession nicht zur Unternehmenskrise wird. Dabei steht der Fokus nicht auf "Artificial Intellgence" (künstliche Intelligenz) - sie ist nur Mittel zum Zweck, doch ohne sie wird es zunehmend nahezu unmöglich. Der strategische Fokus liegt auf "Asset Forming" (Vermögenswertbildung) im Unternehmen.
Ziel ist eine messerscharfe Fokussierung auf die wirklich essenziellen Kerndaten - eine Punkt-Fokussierung. Durch den Einsatz intelligenter Algorithmen, die auf komplexen und auf das Unternehmen zugeschnittenen mathematischen Modellen aufbauen, können Vertriebsprozesse in Echtzeit optimiert werden. KI-Fokussierung unterstützt Unternehmen dabei, an den nachhaltigen Kernwerten zu arbeiten.
Hunderttausende Unternehmen sind innerhalb weniger Wochen im Jahr 2020 in eine existenzbedrohliche Situation geschlittert und standen vor dem Aus. Die meisten von ihnen hatten gut aussehende und funktionierende Websites. Doch nur wenige waren auf wirtschaftliche Nachhaltigkeit und ein starkes finanzielles Fundament ausgerichtet.
Erschwerend, vor allem auch in Krisenzeiten, ist, dass klassische Ansätze und Systeme hier nur sehr begrenzt autonom funktionieren. Außerdem ist der Nachteil klassischen Marketings, dass diese Systeme oft nur über einen mittelfristigen Zeitraum ohne aktives Wirken und Controlling durch Mitarbeiter funktionieren. Sind diese Mitarbeiter nun in schwierigen Zeiten mit der Kriesenbewältigung gebunden oder gar in Kurzarbeit oder freigestellt, so fällt die Effizienz vieler Businessmodelle und Shop-Systeme in kürzester Zeit in sich zusammen.
Das belegen auch Kennzahlen aus Fallbeispielen von Projektkunden. Die Unterschiede zwischen klassisch-strategisch realisierten Portalen und Systemen, basiert auf Algorithmen und künstlicher Intelligenz, sind mitunter enorm. Während einige Shops mit prozentual zweistelligen Rückgängen der Abverkäufe zu kämpfen haben, ist der Trend bei anderen in gleichem Umfang positiv.
Doch in einer Phase wirtschaftlichen Abschwungs, wie sie durch die Corona-Krise Anfang 2020 ausgelöst wurde, helfen auch intelligente Systeme im Online-Business den Unternehmen nur begrenzt. Viel wichtiger als das aktuelle Tagesgeschäft sind die Assets, die durch solche Systeme in den Jahren wirtschaftlicher Stabilität und des Aufschwungs im Unternehmen gebildet wurden.
Noch immer verfallen Entscheider in den Unternehmen und Organisationen dem Irrtum, dass der Erfolg einer Website vom Design, den in der Website angebotenen Produkten und Dienstleistungen oder den Inhalten an sich abhängig ist. Diese Faktoren sind lediglich Teilaspekte bei der Eroberung der Onlinemärkte der Zukunft. Der eigentliche Auslöser für einen erfolglosen Weg ist in den meisten Fällen ein ganz anderer. Kaum jemand in den Unternehmen und Organisationen ist in der Lage, überhaupt eine substanzielle Aussage darüber zu treffen, wer den eigentlich der richtige Partner für ein Onlineprojekt ist.